29. Februar 2016

(Soul Talk) Verlustängste ...wir finden und verlieren Menschen... sie gehen freiwillig... die Welt steht still!



Wie durch Zufall, ja ganz unbeschreiblich, wie als ob ich es gespürt habe, hatte ich vor genau 1 Monat auf meiner Facebook-Seite hier zum Blog etwas beschrieben:


"Wir Menschen begegnen uns und verlieren uns auch wieder aus den Augen, das ist der Gang des Lebens....
Und doch verlieren wir Menschen, die wir lieben, Familie, Freunde oder auch Bekannte -Menschen mit denen einem irgendetwas verbunden hat..."


Selber habe ich mich bis November 2015 immer davor gescheut, mich mit dem Thema Tod auseinander zu setzen, weil ich immer eine Gänsehaut dabei bekam, wenn auch nur in irgendeiner Wiese dieses Thema angeschnitten wurde.
Warum? Tja, ich würde es Respekt nennen!

Vielleicht auch, weil ich schon in ganz jungen Jahren einiges sah, einiges miterlebte, einiges kaum verarbeitet bekam, nicht genau wusste damit umzugehen und es mir viele Gedanken, Tage, Nächte, Tränen raubte.
Ich bin bis zu einem gewissen Punkt behütet aufgewachsen, bis ich irgendwann schnell erwachsen werden musste oder besser sollte. Es ist auch heutiger Sicht einfach besser gewesen und ich bin unglaublich dankbar 'wem auch immer' dafür, dass ich diese Stärke und innerliche Kraft auch da schon besaß und es mir gelang.



kostenloses Bild von pixabay






Ich weiß noch, wie ich die Nachricht bekam, er ist tot!
Er 1 Jahr jünger wie ich. Die Welt stand still, ich konnte und wollte es nicht glauben. Es war nicht möglich! Warum? Ich muss dazu sagen, dass er freiwillig ging, er wollte oder konnte nicht mehr...
Eigentlich kannten wir uns von klein auf an, wuchsen zusammen auf und doch kam irgendwann dieser Punkte, dass der Kontakt weniger und weniger wurde. Das war auch alles nicht weiter wild und ist auch völlig normal, man entwickelt sich auch unterschiedlich.
Aber den Kontakt nur einseitig erhalten, war mir keine Option, denn es brachte nichts.
Also brach er völlig ab. Man begegnete sich hier und da mal zufällig, aber ich verließ meine Heimatstadt 2008 und wirklich durch Zufall liefen wir uns noch das eine oder andere Mal für ein 'Hallo, wie geht's dir?' über den Weg.
Ja..... und dann irgendwann die Nachricht -er ist tot, er hat sich erhängt!
Selber bekomme ich grad jetzt noch beim schreiben eine Gänsehaut und Tränen in den Augen nach all den Jahren, denn ich konnte und habe nie verstehen dürfen, was der Auslöser für den Kontaktstop  von ihm war.
Meine Familie kannte ihn und seine Familie auch -sind ja zusammen aufgewachsen.
Man sagte mir nur, es sei besser so und ich solle ihn so in Erinnerung behalten, wie er war, denn so war er die letzte Zeit vor seinem Tod nicht mehr. Er habe sich völlig verändert gehabt. Ich habe es bis heute nicht 'geschafft' zu seinem Grab zu gehen, ich wollte nur vergessen.


Und so ist es für mich ein Thema, welches ich gern umgehe. Das Leben ist zu kurz, um sich damit zu beschäftigen und Gedanken zu machen.
Doch kreuzt es immer wieder unseren Lebensweg, wenn wir geliebte Menschen, Familie, Freunde oder auch Bekannte verlieren.
Es geht heutzutage so schnell, jeder steckt in seinem Leben so fest, dreht sich Tag für Tag in seinem Hamsterrad und dann ganz plötzlich... kann es manchmal vorbei sein.

Ich sagte ja, ich musste mich recht früh mit allem auseinander setzen.

Gleichzeitig finde ich es total spannend, auf neue Menschen zu treffen, neue Einstellungen, neue Gedanken, neue Persönlichkeiten zu sehen, mich auszutauschen. Wobei das heutzutage vermute ich alles eine Art 'Maskenball' zu sein scheint, so nenne ich es gern :)
Einfach, weil doch keiner mehr so 'die Hosen runterlassen möchte', da wird lieber das Poker Face aufgesetzt, wie ich es mir die Jahre über auch für die eine oder andere Art von Menschen angewöhnt habe. Man macht sich einfach sehr verletzlich und angreifbar musste ich feststellen, was ich als sehr schade einerseits und doch auch als eine immer wieder lehrreiche Erfahrung ansehe.

Tief in mir trage ich viele Erinnerungen mit Menschen, die in meinem Leben nah an meiner Seite waren, gute sowie auch schlechte, verständliche sowie auch unverständliche Dinge die sie taten oder sagten.

Wusstet ihr, dass Menschen krank sein können, ohne dass sie krank im Bett liegen müssen?
Ohne dass man es ihnen auch nur ansieht?
Auch dies ist nichts neues für mich, früh damit auseinandergesetzt und es miterlebt, miterlebt, wie ein Mensch in einer Minute ein Engel und in der anderen wie eine Furie auf seine Umgebung losgeht.
Trotzdem ein liebenswerter Mensch, der nach Hilfe schrie, nach Anerkennung und Aufmerksamkeit die meiste Zeit seines viel zu kurzen Lebens über.
Die meiste Zeit seines Lebens starke Medikamente einnehmen musste, einfach um ein einigermaßen normales und erträgliches Leben mit fast alltäglichen Dingen haben zu können.
Vom Leben gezeichnet... im wahrsten Sinne des Wortes.

Und auch hier bleiben die Erinnerungen!
Aber seit vergangenen November, als meine Oma verstarb, in meinem Leben vieles 'mir um die Ohren zu fliegen schien', wie ich es mit heutiger Draufsicht beschreiben würde, habe ich angefangen, mich näher damit auseinanderzusetzen und ja auch in gewisser Weise 'anzufreunden' und es als den Lauf des Lebens anzunehmen.
Dieser Punkte und ein paar andere Dinge drum herum, haben für mich die Welt still stehen lassen!!

Ich!! Ich, als begeisterter Mensch für Kosmetik, recht frisch den ersten Schritt gegangen, die langersehnte Visagistenausbildung kurz zuvor abgeschlossen...

und dann explodierte einfach alles! Es geriet alles aus den Fugen kann man auch sagen! Es häuften sich die Ereignisse auch im Berufsleben!

Wer weiß da noch wo rechts und links ist?! Was falsch und was richtig erscheint?!
Dadurch, dass ich sie an einem ihrer letzten Tag im Krankenhaus besuchte und schockerstarrt nicht mehr wiedererkannte, wieder aus dem Krankenzimmer ging und meinte, das wäre nicht meine Oma, nicht sie, wie ich sie kannte. Sie sieht ja gar nicht mehr so aus, sie hat keinerlei Ähnlichkeit mehr mit ihr!
Doch! Eines war da noch! Ihre Augen!
In den Augen erkennt man den Menschen wieder, habe ich für mich auch zuvor schon festgestellt und tatsächlich, sie war es.
Ich bin heute froh, mich von ihr noch verabschiedet zu haben, denn sie starb ein paar Tage darauf im Krankenhaus friedlich ein.


Für mich war das ein paar Wochen lang wie ein Schockzustand. Alles zusammen, alle Ereignisse waren zuviel...

Ich verlor meine Begeisterung für die schönen Dinge, für die Kosmetik, ja auch mich für meinen Blog aufzuraffen und zu schminken. Das, was mir immer so viel Spaß gemacht hat, schien auf einmal völlig überflüssig (selber konnte ich ihr kein neues Gesicht schminken, um sie wiederzuerkennen) und ich konnte nichts mehr tun das war ein tiefer Schlag, außer hoffen, dass alles wieder kommt zu gegebener Zeit!

Und ich bin hoffentlich in den letzten Etappen...



*dedicated to all the lovely people this post is about

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